Bereits im Mittelalter nutzten die Menschen Spitzwegerich als Heilpflanze. Und auch heute noch gehört der Spitzwegerich zu unseren wichtigsten Arzneipflanzen. Im Jahr 2014 wurde das Heilkraut sogar zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Spitzwegerich wächst vor allem in Europa, ist aber mittlerweile auf fast allen Kontinenten zu finden. Du kannst ihn in der freien Natur häufig am Wegrand, auf Waldlichtungen sowie Feldern finden. Die Blütezeit liegt in der Regel zwischen Mai und September.
Am bekanntesten sind wohl die Heilwirkungen des Spitzwegerichs auf unsere Atemwege und Mundschleimhaut sowie die Juckreiz-stillende Wirkung bei Mückenstichen.
Diese Heilwirkung des Spitzwegerichs liegt vor allem an den enthaltenen
- Schleimstoffen,
- Gerbstoffen,
- Bitterstoffen und
- dem Glykosid Aucubin.
Spitzwegerich hilft bei Husten
Spitzwegerich ist schon lange als Lungenheilpflanze bekannt. So steckt die Heilpflanze auch häufig in Hustensirups aus der Drogerie oder Apotheke. Spitzwegerich kann dir dabei helfen, lästigen Hustenreiz loszuwerden und trockenen Husten zu lindern.
Aus den Spitzwegerich-Blättern kann ein wirkungsvoller Hustensirup hergestellt werden. Die enthaltenen Schleimstoffe des Spitzwegerichs legen sich dabei wie eine Art Schutzfilm über deine gereizten Schleimhäute im Rachen.
Spitzwegerich-Hustensaft selber machen
Du kannst dir deinen Spitzwegerich-Hustensirup ganz leicht selber machen. Du solltest lediglich genug Zeit dafür einplanen: Dein selbstgemachter Spitzwegerich-Hustensirup braucht etwa 2–3 Monate Zeit zum Durchziehen, bis du ihn bei Husten einnehmen kannst. Alles, was du für deinen eigenen Spitzwegerich-Hustensirup brauchst, sind
- ein paar Blätter Spitzwegerich,
- Zucker
- sowie 1 Bio-Zitrone.
Achte beim Sammeln der Spitzwegerich-Blätter darauf, dass du nur intakte Blätter mitnimmst. Wasche die pflückfrischen Blätter zuhause gut ab und schneide sie anschließend in kleine Stücke. Gebe nun abwechselnd Zucker und Spitzwegerich-Blätter in ein möglichst steriles Schraubglas und drucke es fest. Die oberste Schicht sollte Zucker sein. Stelle das Glas anschließend für etwa 2–3 Monate an einen dunklen Ort, wie etwa deine Vorratskammer. Nach dem Durchziehen, den Husten-Sirup in ein Wasserbad stellen und langsam erhitzen. Anschließend den Saft der Zitrone sowie ca. 20 ml abgekochtes Wasser hinzugeben und den Spitzwegerich-Hustensirup nochmal 2 Stunden ziehen lassen.
Spitzwegerich-Tee bei Atemwegserkrankungen
Neben dem Spitzwegerich-Hustensirup kann dir die Heilpflanze auch als Tee bei Husten, Bronchitis und sogar Asthma helfen. Spitzwegerich-Tee kann sich aber auch positiv auf eine Magenschleimhautentzündung, Reizdarm oder Harnwegentzündungen auswirken. Für eine Tasse Spitzwegerich-Tee übergieße einfach 3-5 frische Blätter mit kochendem Wasser und lass den Tee rund 10 Minuten ziehen.
Spitzwegerich-Salbe gegen Mückenstiche
Wer kennt es nicht – gerade im Sommer können Insektenstiche durch Mücken, Bremsen, Wespen oder Bienen ganz schön nerven. Für natürliche Linderung des Juckreizes kann eine Salbe mit Spitzwegerich sorgen. Die Heilpflanze wirkt kühlend, reduziert die Schwellungen von Insektenstichen und beschleunigt die Heilung.
Du kannst Spitzwegerich-Salbe gegen Insektenstiche fertig kaufen – oder auch selber machen.
Für deine DIY-Spitzwegerich-Salbe gegen Mückenstiche brauchst du lediglich 3 Zutaten:
- 1 Handvoll Spitzwegerich-Blätter
- 100 ml Pflanzenöl (am besten in Bio-Qualität)
- 15 g Bienenwachs
Nutze für deine selbstgemachte Spitzwegerich-Salbe frische und intakte Blätter der Heilpflanze. Schneide sie klein, vermische sie mit dem Pflanzenöl und lass es anschließend für mindestens 24 Stunden ziehen.
Am nächsten Tag kannst du das Spitzwegerich-Öl langsam in einem Topf erwärmen, dann alles in ein Sieb gießen und anschließend gemeinsam mit dem Bienenwachs in einen Topf geben. Durch erneutes Erwärmen schmilzt das Bienenwachs.
Nun kannst du die Spitzwegerich-Salbe in ein sauberes Gläschen abfüllen – und künftig den Juckreiz von Insektenstichen damit ganz natürlich lindern.
Spitzwegerich in der Ernährung
Als Heilpflanze ist Spitzwegerich bei vielen bekannt – aber in der Ernährung? Oh ja!
Wenn du noch nie Spitzwegerich gegessen hast, wird es Zeit. Denn die Blätter der Pflanzen sind nicht nur reich an Vitamin C, sie lassen sich auch vielfältig verarbeiten.
Du kannst die Spitzwegerich-Blätter roh im Salat essen sowie gekocht oder gedünstet als Spinat-Alternative zubereiten. Tipp: Probier Spitzwegerich doch mal als Pesto, im Risotto oder mit Frischkäse als Kräuterquark aus. Gesund und vor allem: lecker!