Gesund ernähren und gleichzeitig auch die Gesundheit unseres Planeten schützen? Das verspricht die sogenannte Planetary Health Diet, die internationale Forscher entwickelt haben.
Planetary Health Diet – so heißt der Speiseplan für eine gesunde und nachhaltige Zukunft. Ein internationales Forschungsteam, die EAT-Lancet-Kommission, hat einen nachhaltigen Ernährungsplan entwickelt, der deine Gesundheit und die der Erde gleichermaßen schützen soll.
3 Jahre lang haben Experten aus verschiedenen Bereichen wie Gesundheit, Landwirtschaft, Umweltschutz und Ernährung hierfür zusammengearbeitet und Daten ausgewertet. Ihre Lösung: die Planetary Health Diät.
Was ist die Planetary Health Diet?
Unsere heutige Nahrungsproduktion bringt die Ressourcen der Erde an ihre Grenzen. Hungersnöte, Wasserknappheit, Verlust der Biodiversität sowie weitere Klimaveränderungen sind die Folge. Wollen wir die Ernährung, der weiterhin wachsenden Weltbevölkerung, auch im Jahr 2050 noch sicherstellen, braucht es dringend Veränderungen. Das macht der Bericht des interdisziplinären Forschungsteams deutlich.
Sie haben deswegen eine Formel für die ideale Ernährung der Weltbevölkerung entwickelt.
Diese Ernährung ist gesund UND nachhaltig
Vor allem unsere Ernährung muss nachhaltiger werden, stellte das Forschungsteam fest. Was also kann bei der Planetary Health Diet auf unseren Tellern landen?
1. Gemüse und Obstanteil in Ernährung steigern
Eine gesunde und umweltgerechte Ernährungsweise besteht größtenteils aus Gemüse, Vollkorngetreide und Obst. Gemüse sollte dabei mit im Durchschnitt 300 Gramm täglich den größten Teil deiner Mahlzeiten ausmachen. Aber auch Hülsenfrüchte wie zum Beispiel Kichererbsen oder Linsen, Nüsse und ungesättigte Fette können gerne täglich und in größeren Mengen auf deinem Teller landen.
2. Fleischkonsum stark reduzieren
Schlechte Nachrichten für Fleischliebhaber! Die Ergebnisse der Forscher zeigen auch: Um im Jahr 2050 noch alle Menschen gesund und umweltgerecht ernähren zu können, müssen wir unseren Fleischkonsum stark reduzieren.
Fleisch essen ist bei der Planetary Health Diet zwar nicht verboten – es sollte in der idealen Ernährung für die Zukunft aber zumindest eine untergeordnete Rolle spielen. Das gilt insbesondere für rotes Fleisch, zum Beispiel von Rind, Lamm oder Schwein.
Das Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) macht es konkret: Während wir den Konsum von Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen ungefähr verdoppeln müssten, sollten wir dagegen den Verzehr von Fleisch halbieren. Greif also lieber mal zu vegetarischen Alternativen, die sind gesund für dich und unseren Planeten. Aber keine Sorge, auf ein kleines Steak alle 2 Wochen musst du nicht verzichten.
3. Gesundes Mittelmaß bei Fisch und Geflügel
Ergänzen kannst du deinen nachhaltigen Speiseplan auch problemlos mit Fisch, Meeresfrüchten, Geflügel und stärkereichen Gemüsearten, wie etwa Kartoffeln. Greife hierbei aber nur in moderaten Mengen zu und denke daran: Die Basis deiner Mahlzeiten sollten am besten immer Gemüse, Vollkornprodukte, Obst und Hülsenfrüchten sein.
4. Sonntagsei statt täglichem Frühstücksei
Eier solltest du im Rahmen einer nachhaltigen und gesunden Ernährung nur in Maßen essen. Wenn du dein tägliches Frühstücksei gewohnt bist, musst du dich hier, nach der Planetary Health Diet, etwas einschränken. Mit 13 Gramm Ei pro Tag, kannst du aber etwa 2 Eier pro Woche essen.
5. Zucker und gesättigte Fette meiden
Neben rotem Fleisch und Eiern solltest du vor allem Zucker und gesättigte Fette in deiner Ernährung stark reduzieren oder ganz meiden, wenn du deiner Gesundheit und der Umwelt etwas Gutes tun willst.
Planetary Health Diet – so sieht der Speiseplan der Zukunft aus
Die Expertenkommission hinter der Planetary Health Diet haben zur besseren Orientierung Durchschnittswerte für einen gesunden und umweltbewussten Speiseplan veröffentlicht. Die Empfehlungen beziehen sich dabei auf eine tägliche Energieaufnahme von 2.500 Kilokalorien, die sich wie folgt zusammensetzen sollte:
- 300 Gramm Gemüse
- 250 Gramm Milchprodukte
- 232 Gramm Vollkorngetreide
- 200 Gramm Obst
- 75 Gramm Hülsenfrüchte
- 50 Gramm Nüsse
- 50 Gramm Kartoffeln
- 40 Gramm Ungesättigte Fette (zum Beispiel Oliven-, Raps-, Soja- oder Erdnussöl)
- 31 Gramm Zucker
- 29 Gramm Geflügel
- 28 Gramm Fisch
- 14 Gramm Rotes Fleisch (von Rind, Lamm und Schwein)
- 13 Gramm Eier
- 11,8 Gramm Gesättigte Fette (zum Beispiel Palmöl oder Schmalz)
Planetary Health Diet fordert globales Umdenken
Doch die Planetary Health Diet ist mehr als nur eine neue Ernährungsempfehlung. Der Speiseplan der Zukunft fordert gleichermaßen auch ein globales Umdenken in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Denn eine Ernährungsumstellung allein reicht auf lange Sicht nicht aus, um die Umweltfolgen unseres Ernährungssystems auszugleichen.
Mit der Planetary Health Diet raten die Experten nicht nur zu einer gesünderen Ernährung, sondern auch zu:
- Vielfalt und Qualität statt Quantität in der Landwirtschaft
- nachhaltigen Investitionen in ökologische Landwirtschaft
- der Eindämmung von Lebensmittelverschwendung
- einem stärkeren Schutz der natürlichen Ökosysteme