12 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Verderbliche Lebensmittel werden oft unnötig weggeworfen
Kampf der Lebensmittelverschwendung © Anchiy, gettyimages

Bei uns werden etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen – pro Jahr! Du willst etwas dagegen tun? Wir haben 12 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung.

Im Supermarkt sahen die Tomaten so köstlich aus. Und der Joghurt, Käse und die Eier wollten unbedingt auch noch mit. Nur jetzt liegt alles schon viel zu lange im Kühlschrank und landet statt im Magen im Müll. Du fragst dich: Wie viele Lebensmittel werden weggeworfen? Die Antwort ist erschreckend: Jedes 8. Lebensmittel landet in Deutschland im Abfall. 

Die Lebensmittel im Wegwerf-Vergleich:

  1. Frisches Obst und Gemüse – 34 Prozent
  2. Gekochtes und selbst Zubereitetes – 16 Prozent
  3. Brot und Backwaren – 14 Prozent
  4. Getränke – 11 Prozent
  5. Milchprodukte – 9 Prozent
  6. Fertig- und Tiefkühlprodukte – 7 Prozent

Um auf das Problem aufmerksam zu machen, fand am 29. September 2020 zum 1. Mal der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung statt. Nicht nur zu diesem Anlass werden immer neue Ideen gegen Lebensmittelverschwendung entwickelt. 

Wenn du wissen willst, wie du Lebensmittelabfälle vermeiden kannst, haben wir hier 12 Lebensmittel-Retter-Tipps für dich:

Lebensmittel-Retter Tipp 1: Nicht zu viel einkaufen

Einen Einkaufszettel findest du spießig? Und überhaupt: Du kannst dir doch merken, dass du Milch und Äpfel brauchst. Stimmt bestimmt. Nur: Der Einkaufszettel soll nicht ausschließlich deinem Gedächtnis helfen, sondern auch deinem Gewissen. 

Wenn du dir vor dem Einkauf nur aufschreibst, was du wirklich brauchst, kannst du bei Verlockungen besser standhalten – und bremst Lebensmittelverschwendung bereits im Supermarkt aus.

Lebensmittel-Retter Tipp 2: Lieber mehrfach gehen

Zugegeben: Einmal pro Woche einen Großeinkauf machen und dann den Rest der Woche Supermarkt-Ruhe haben – das ist verlockend. Aber: Wenn du am Wochenende lauter frische Lebensmittel kaufst und dann in der Woche kaum zuhause bist – dann ist der Großeinkauf im wahrsten Sinne am Ende für die Tonne. Deshalb: Kauf nur, was du wirklich brauchst. Und geh‘ für schnell verderbliche Lebensmittel lieber einmal mehr einkaufen oder auf den Wochenmarkt…

Lebensmittel-Retter Tipp 3: Nicht mit Hunger einkaufen gehen

Du hast den ganzen Tag nichts Richtiges gegessen und willst jetzt schnell noch mal in den Supermarkt? Vorsicht: Wenn du hungrig durch die Gänge gehst, sieht alles gleich doppelt verführerisch aus. Und es landet mehr in deinem Einkaufswagen, als du wirklich brauchst – und damit verschwendest du schnell mal Lebensmittel.

Lebensmittel-Retter Tipp 4: Das Auge kauft mit

Die Kundin, die jeden Apfel in die Hand nimmt, 3-mal umdreht und dann doch wieder zurücklegt – diese Frau haben wir bestimmt alle schon einmal erlebt. Und sie ist nicht allein: Kunden wollen perfektes Obst und Gemüse. Die Banane mit braunen Stellen, der Apfel mit der kleinen Druckstelle – das alles bleibt liegen und landet am Ende im Supermarkt-Müllcontainer. 

Aber auch zuhause wird der welke Salat oft viel zu schnell mal weggeschmissen, obwohl er noch völlig okay ist. Den größten Teil der Lebensmittel, die im Müll landen, machen übrigens Obst und Gemüse aus. Deshalb: Bevor du Lebensmittel zu schnell in den Müll gibst, denk daran, dass Obst und Gemüse Naturprodukte sind – und die sind optisch nicht immer perfekt. Das bedeutet aber längst nicht, dass die Früchte nicht mehr genießbar oder gar schlecht sind. Also: Zuhause kleine Druckstelle aus dem Apfel schneiden – und den Rest noch genießen!

Lebensmittel-Retter Tipp 5: Bleib bei Angeboten cool

Obst zum Sonderpreis oder „nimm 3, zahl 2“-Aktionen – im Supermarkt gibt es immer wieder verlockende Angebote. Oder XXL-Packungen, die gerade besonders günstig sind. Lass dich davon nicht locken. Denn auch wenn die Angebote so verführerisch klingen: Brauchst du die Menge wirklich? Wenn nicht, wird es unter dem Strich doch teuer – und du wirfst die Hälfte am Ende weg…

Lebensmittel-Retter Tipp 6: Den Einkauf richtig lagern

Es ist ganz einfach: Mit der richtigen Lagerung holst du in Sachen Haltbarkeit mehr aus deinen Lebensmitteln raus. Nudeln, Mehl und Öle mögen es etwa trocken und dunkel – pack sie am besten in den Schrank. Südfrüchte solltest du bei Zimmertemperatur lagern. 

Und auch für die richtige Lebensmittel-Lagerung im Kühlschrank gibt es Regeln – die verschieden Kühlschrankebenen haben nämlich einen Sinn: Die kälteste Stelle im Kühlschrank ist das Fach direkt über der Glasplatte. Dort lagerst du am besten schnell verderbliche Lebensmittel, z.B. Reste vom Mittag- oder Abendessen. Gemüse und Obst gehören in das Gemüsefach. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) gibt eine detaillierte Übersicht über kühlschrankverträgliche und kälteempfindliche Lebensmittel.

Extra-Tipp: Falls das Gemüse in Plastik verpackt ist, solltest du die Verpackung gleich entfernen. Salat kannst du in ein feuchtes Geschirrtuch wickeln, dann welkt er nicht so schnell. Und: Lauchzwiebeln kannst du in ein Glas mit Wasser tun, so wachsen sie weiter und bleiben knackig. 

Lebensmittel-Retter Tipp 7: Lebensmittel kreativ verwerten

Auch wenn das Obst nicht mehr so mega lecker aussieht: Es schmeckt immer noch richtig gut. Und mit ein bisschen Kreativität kannst du dein Auge auch austricksen und so gegen Lebensmittelverschwendung leben. 

Der schrumpelige Apfel schmeckt noch lecker als Apfelmus oder im Apfelpfannkuchen. Aus matschigen Orangen und Bananen kannst du schnell einen wunderbaren Smoothie machen.

Lebensmittel-Retter Tipp 8: Das Gefrierfach füllen

Nicht nur die Reste vom Mittagessen kannst du einfrieren – auch Milch, Sahne, Brötchen oder Butter schmecken nach einer Zwischenrunde im Gefrierfach noch richtig gut. Und da kannst du auch gleich portionsweise alles einfrieren, Butter zum Beispiel in den Eiswürfelbehälter tun.

Lebensmittel-Retter Tipp 9: Doggy bag gegen Lebensmittelverschwendung

Im Restaurant gab es wieder die Riesenportion und du hast nur die Hälfte geschafft? Dann lass dir die Reste einpacken. Damit hast du zuhause nochmal ein wunderbares Essen – und vor allem landen weniger Lebensmittel im Müll. Das gilt übrigens auch bei privaten Partys. Wenn die Gastgeberin sagt: Nehmt bitte noch etwas mit – dann sag‘ doch einfach: Gerne!

Lebensmittel-Retter Tipp 10: Der Reste-Trend

Reste-Essen – das klingt unsexy. Dabei gibt es ganz wunderbare Möglichkeiten für Essensreste, um Lebensmittel zu retten. Aus altem Brot kannst du zum Beispiel Knödel oder Semmelbrösel machen. Oder lade deine Freunde doch mal zu einer Reste-Party ein. Jeder bringt seine Reste mit und ihr kocht daraus zusammen ein neues, kreatives Essen.

Lebensmittel-Retter Tipp 11: Mindesthaltbarkeit – nicht übertreiben!

Beim Kauf von Lebensmitteln guckst du immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum? Das ist okay, denn so weißt du ungefähr, wie lange Joghurt und Co. noch haltbar sind. Aber, das Datum sagt lediglich: Bis zu diesem Tag verspricht der Hersteller die Haltbarkeit. Es ist aber nicht dasselbe wie das Verfallsdatum, also der Tag, an dem das Produkt nicht mehr gegessen werden kann. Den abgelaufenen Joghurt kannst du also ruhig öffnen und probieren, statt ihn ungeprüft in die Tonne zu werfen. Die meisten Lebensmittel können sehr viel länger noch verzehrt werden, als es ihr Mindesthaltbarkeitsdatum vermuten lässt.

Lebensmittel-Retter Tipp 12: Lebensmittel teilen statt wegwerfen

Du willst ein paar Tage wegfahren, aber dein Kühlschrank ist noch voll? Dann klingle doch mal bei deinen Nachbarn und biete ihnen zum Beispiel dein Obst, die Milch oder die Eier an. Oder nutze zum Beispiel Aktionen wie foodsharing. Dort kannst du deine Lebensmittel abgeben und so vor dem Mülleimer retten.

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