Welche Kaffeesorte ist am besten? Ist Kaffee trinken gesund? Und wie mache ich den perfekten Kaffee? Mit diesen 8 Barista-Tipps machst du richtig guten Kaffee.
Kaffee ist DAS Lieblingsgetränk der Deutschen. Ob schwarz, mit Zucker oder mit Milch – für viele geht am Morgen nichts ohne zumindest 1 Tasse Kaffee. Rund 150 Liter Kaffee trinkt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr.
Es ist also an der Zeit, sich näher mit unserem liebsten Heißgetränk zu beschäftigen und wichtige Fragen rund um einen gesunden Kaffeekonsum, die perfekte Kaffeebohne, das schonendste Röstverfahren und die richtige Kaffeezubereitung zu beantworten. Schnapp dir eine Tasse leckeren Kaffee und los geht’s!
Welcher Kaffee ist am besten?
Entscheidend für die Qualität des Kaffees ist vor allem die Kaffeebohne. In den Kaffeeregalen bei uns dominieren 2 verschiedene Kaffeebohnen: die Arabica-Bohne und die Robusta-Bohne. Vielleicht hast du den Hinweis „100 % Arabica-Bohne“ schon mal auf deiner Kaffeepackung gesehen? Kein Wunder, denn die Arabica-Bohne dominiert derzeit den Kaffeemarkt.
Was aber viele nicht wissen: Arabica und Robusta sind botanisch gesehen Geschwister und stammen beide von der Coffea Kaffeepflanze ab – jedoch von verschiedenen Unterarten. Die Coffea Arabica-Pflanze und die Coffea Canephora-Pflanze haben unterschiedliche Klimaanforderungen und dadurch unterschiedliche Hauptanbaugebiete.
Welche Kaffeebohne ist denn aber nun besser, die Arabica-Bohne oder Robusta? Neben äußerlichen Unterschieden differenzieren sich Arabica- und Robusta-Bohnen auch geschmacklich und in ihrem Koffeingehalt:
- Arabica-Bohnen schmecken mild und harmonisch. Sie können zum Beispiel eine fruchtige, beerige oder auch blumige Note haben.
- Arabica-Bohnen weisen zudem einen niedrigeren Koffeingehalt von etwa 1,1,–1,7 Prozent auf.
- Robusta-Bohnen schmecken hingegen dunkler und bitterer. Sie haben eher ein nussiges, erdiges oder kakaoartiges Aroma.
- Robusta-Bohnen können einen Koffein-Anteil von 2–4,5 Prozent haben. Deswegen bevorzugen sie manche Kaffee-Kenner zum Wachwerden am Morgen.
Einfluss auf die Qualität von Kaffee hat zudem auch das Röstverfahren. Denn die Röstung der Kaffeebohnen führt zu den typischen und unterschiedlichen Kaffeearomen. Grundsätzlich solltest du Kaffee bevorzugen, dem beim Rösten genug Zeit gegeben wurde, seine Aromen voll zu entfalten und Säure abzubauen (sogenannte Langzeitröstverfahren). Die traditionelle Trommelröstung ist etwa bekannt dafür, besonders wenig Bitterstoffe zu erzeugen.
Wie viel Koffein hat Kaffee?
Wie hoch der Koffein-Anteil im Kaffee ist, hängt vor allem von der Bohnensorte ab. Bereitest du dir deinen Kaffee aus Arabica- oder aus Robusta-Bohnen zu? Arabica-Bohnen haben grundsätzlich einen geringeren Koffeinanteil (1,1,–1,7 Prozent) als Robusta-Bohnen (2–4,5 Prozent). Im Durchschnitt enthält eine Tasse schwarzer Kaffee etwa 80–120 Milligramm Koffein. Diese Dosis wirkt für rund 4 Stunden. Aber aufgepasst: Je mehr Kaffee du trinkst, desto mehr gewöhnt sich dein Gehirn an das Koffein.
Zudem beeinflusst auch die Kaffeezubereitung den Koffeingehalt deines Heißgetränkes: So enthält Espresso in der Regel nicht so viel Koffein wie ein Filterkaffee. Das liegt daran, dass die Kontaktzeit von Wasser und Kaffee hier kürzer ist.
Der perfekte Filterkaffee: Wie viel Wasser, wie viel Kaffeepulver?
Für den perfekten Filterkaffee ist das richtige Verhältnis von Wasser und Kaffeepulver essentiell. Bei der idealen Dosierung kann dir eine kleine Küchenwaage – und diese Faustregel – helfen:
Pro 200 ml Kaffee – das entspricht etwa 1 Tasse – nimmst du 1 gehäuften Esslöffel Kaffeepulver.
Willst du 1 Liter Filterkaffee machen, brauchst du demnach 7 Esslöffel Kaffeepulver.
Beachte: Diese Dosierungsangaben gelten für Filterkaffee. Machst du dir deinen Kaffee lieber mit einem Handfilter, einer French Press oder Espressomaschine & Co., gelten leicht andere Wasser- und Kaffeemengen.
Ist Kaffee gesund oder ungesund?
Seit Jahren streiten sich die Wissenschaftler um die gesundheitlichen Auswirkungen von Kaffee. Während Kaffee in manchen Studien gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen werden, raten andere Wissenschaftler eher vom Kaffeekonsum ab. Die meisten Kaffee-Studien kommen jedoch zu dem Schluss: Beim Kaffeegenuss macht – wie so oft im Leben – die Dosis das Gift!
Als Faustregel kannst du dir merken: 3–4 Tassen schwarzer Kaffee am Tag sind in der Regel unbedenklich – und können sogar positiv für deine Gesundheit sein. Ein solch moderater Kaffeekonsum kann nämlich das Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme sowie Schlaganfälle, Depressionen oder Alzheimer reduzieren. Das im Kaffee enthaltene Koffein macht zudem wach und munter.
Anders sieht das mit Kaffeekonsum in der Schwangerschaft aus: Bist du schwanger, solltest du auf Kaffee lieber verzichten. Dann können sich Kaffeekonsum und das im Kaffee enthaltene Koffein negativ auf deine Gesundheit und die deines Babys auswirken. Auf Kaffee verzichten oder den Kaffeekonsum zumindest reduzieren sollten zudem auch Frauen, die an Osteoporose leiden.
Denke aber immer daran: Koffein wirkt bei jedem Menschen anders. Wenn du dir unsicher bist, ob und wie viel Kaffee für dich gut ist, kann dir ein Gespräch mit deinem Arzt oder einem individuellen Ernährungsberater helfen.
Welche Kaffeebohnen sind am besten?
Die Auswahl der richtigen Kaffeebohne spielt eine entscheidende Rolle für deinen Kaffeegenuss. Denn Kaffeebohne ist nicht gleich Kaffeebohne – die rund 40 verschiedenen Kaffeebohnen, die weltweit angebaut werden, unterscheiden sich teils stark in ihrem Verhältnis von süßen, sauren und bitteren Geschmackselementen.
Vorne weg: Es gibt nicht DIE eine perfekte Kaffeebohne für jeden. Vielmehr geht es bei der Auswahl der Kaffeebohnen um deinen individuellen Geschmack. Magst du deinen Kaffee lieber mit einer mild-nussigen Note? Oder darf der Kaffee zum Start in den Tag ruhig etwas kraftvoller sein? Probiere dich doch einfach ein bisschen durch das Kaffeebohnen-Sortiment, um deine persönliche Lieblingskaffeebohne zu finden. Viele Cafés oder Röstereien bieten hierzu übrigens Kaffee-Tastings oder Probier-Sets an, bei denen du dich durch verschiedenste Kaffeebohnen von Peru bis Indonesien probieren kannst.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Kriterien für gute Kaffeebohnen, an denen du dich orientieren kannst:
Neben dem Verhältnis von süßen, sauren und bitteren Elementen, unterscheiden sich die Kaffeebohnen etwa auch in ihrem Anbau und den dabei herrschenden Arbeitsbedingungen.
Willst du sicher gehen, dass deine Kaffeebohnen unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden, dann achte beim Kauf auf offizielle Gütesiegel. Du kannst faire Produktionsbedingungen auf den Kaffeeplantagen zum Beispiel durch das UTZ-Siegel, Fairtrade-Siegel oder Rainforest Alliance-Siegel erkennen.
Kopi Luwak Kaffee: Was ist das Besondere am Katzenkaffee?
Der sogenannte Kopi Luwak Kaffee gilt bei vielen Kaffee-Liebhabern als der exklusivste und außergewöhnlichste Kaffee der Welt. Nun ja, besonders ist diese Kaffeesorte tatsächlich: Der sogenannte Katzen-Kaffee wird nämlich aus den Exkrementen von Schleichkatzen gewonnen.
Diese, vor allem in Südostasien beheimateten, Civet Katzen fressen vorrangig reife Kaffeefrüchte, welche in ihren Mägen fermentiert werden. Die Schleichkatze ersetzt so maschinelle Methoden, um Kaffeefrüchte haltbar zu machen.
Wie gut sind Kaffee-Kapseln?
Sich einen Kaffee mit Kaffee-Kapseln oder Kaffee-Pads zu machen, ist schnell und einfach gemacht. Vermutlich ist der Absatz an Kaffee-Pads und Kaffee-Kapseln gerade deshalb in den letzten Jahr stark gestiegen. Die Kehrseite der Medaille: Der Preis pro Tasse ist bei vorportionierten Kaffee-Pads und -Kapseln höher als bei frisch gebrühtem Kaffee. Teilweise kosten sie sogar mehr als das Doppelte! Und: Die Kaffee-Kapseln und ihre Verpackungen erzeugen viel zusätzlichen Müll. Besser sind da schon Kaffeepads, die du über den Kompost oder die Biotonne entsorgen kannst.
Ist koffeinfreier Kaffee gesünder?
Zittern, Herzrasen, Magenprobleme: Vor allem aus gesundheitlichen Gründen wollen viele Menschen auf den Konsum von Koffein verzichten oder ihn zumindest reduzieren. Kaffee kann zum Beispiel den Blutdruck erhöhen, zu innerer Unruhe führen oder den Magen reizen. Hier kommt koffeinfreier Kaffee ins Spiel – der übrigens immer beliebter wird. Aber ist koffeinfreier Kaffee auch wirklich gesünder?
Vorneweg: Koffein wirkt bei jedem Menschen anders. Während einige Kaffee-Liebhaber immun gegen den Wachmacher scheinen, kann Koffein bei anderen zu Schlafproblemen und Magen-Darm-Beschwerden führen. In einigen Fällen kann hier bereits der Wechsel auf eine andere, koffeinärmere Kaffeebohne (z.B. Arabica-Bohne) helfen. Wer jedoch ganz auf Koffein verzichten muss oder will, kann zu Decaf, also entkoffeiniertem Kaffee, greifen. So kannst du beispielsweise auch in der Schwangerschaft oder am Abend noch eine leckere Tasse Kaffee trinken, ohne eine schlaflose Nacht zu befürchten.
Um Kaffee seinen Koffein zu entziehen, gibt es verschiedene Verfahren. Man unterscheidet etwa zwischen indirekten Verfahren zur Entkoffeinierung, direkten Verfahren, Kohlenstoffdioxid-Verfahren oder Triglycerid-Verfahren. Dabei kamen in der Vergangenheit unterschiedliche Lösungsmittel zum Einsatz, die teils im Verdacht stehen, gesundheitsschädliche Folgen zu haben. Entscheidend ist also, welches Verfahren zur Entkoffeinierung angewendet wird. Geschmacklich besteht bei heutigen Verfahren übrigens kaum noch ein Unterschied zwischen koffeinhaltigem und koffeinfreiem Kaffee. Bevorzuge zum Beispiel Decaf, dem sein Koffein durch Wasserdampf entzogen wird.
Wichtig: Gänzlich koffeinfrei ist auch entkoffeinierter Kaffee nicht. Laut EU-Verordnung darf entkoffeinierter Kaffee noch bis zu 0,1 Prozent Koffein enthalten.