Pflegeprodukte für Männer boomen. Es gibt immer mehr Männerkosmetik für die speziellen Bedürfnisse von Männer-Haut. Wir zeigen, worauf es bei der Gesichtspflege für Männer ankommt.
Männer-Haut: Was unterscheidet sie von Frauen-Haut?
Heute sind Beauty und Gesichtspflege längst (auch) Männersache. Die Kosmetikindustrie bietet daher immer mehr Pflegeprodukte für das männliche Geschlecht an, die auf die ganz speziellen Bedürfnisse der Männer-Haut abgestimmt sind.
Männer-Haut: Was unterscheidet sie von Frauen-Haut?
Männer-Haut muss anders gepflegt werden als die von Frauen. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Haut bei Mann und Frau unterscheidet. Dass Frauen dünnhäutiger sind als Männer, ist ein mäßig origineller Geschlechter-Witz. Und trifft trotzdem zu, denn die männliche Haut ist rund 15 Prozent dicker als die weibliche. Außerdem gilt für Männer-Haut:
- Bei Männern wird die Haut mit mehr Fett versorgt.
- Die Haut trocknet bei Männern weniger schnell aus.
- Demzufolge altert Männer-Haut auch langsamer.
Was vermutlich der Grund dafür ist, dass die Herren der Schöpfung sich lange in dem Irrglauben wähnten, Gesichtspflege für Männer sei überflüssig und könne getrost den Frauen überlassen werden.
Pflegeprodukte für Männer-Haut – worauf achten?
Früher ließen Männer zur Gesichtspflege angeblich nur Wasser und Rasierschaum an ihre Haut. Doch heute sind klassische Rasierwasser, die auf der Haut brennen, kaum noch gefragt. In Sachen Gesichtspflege für Männer angesagt sind dagegen sanfte Aftershaves, gerne mit sensitivem Balsam.
Aufgrund der Hauteigenschaften von Männern unterscheiden sich die auf sie zielenden Pflegeprodukte deutlich von denen für weibliche Zielgruppen. Die Cremes für Männer-Haut sind weniger reichhaltig und enthalten weniger Fett, da die männliche Haut meist mit einer leichteren Lotion auskommt, die vor allem Feuchtigkeit spendet. Ideale Kosmetikprodukte für die Gesichtspflege bei Männern spenden also Energie und Feuchtigkeit – und ziehen schnell ein.
Gesichtspflege für Männer boomt!
Wie sehr sich die Zeiten (und das männliche Selbstverständnis) geändert haben, zeigt ein Blick auf die Umsatzzahlen der Kosmetikindustrie: Der Bereich der Männerkosmetik ist hier der größte Wachstumsbereich. Experten schätzen, dass die Herren bis 2023 weltweit rund 80 Milliarden Dollar ausgeben werden, um besser und gepflegter auszusehen.
Bevor die Frauen das allzu erfreut zur Kenntnis nehmen: Immerhin 89 Prozent der Männer, die Kosmetik verwenden, gaben in einer Studie von Gilette an, ihr Hauptmotiv dafür sei „Attraktivität am Arbeitsplatz“. Männer pflegen sich also vor allem für die Karriere, um im Job attraktiv zu sein. Deutlich weniger Männer, 77 Prozent, cremten und pflegten sich nach eigenem Bekunden für ihre Partnerinnen.
Im europaweiten Vergleich können die deutschen Männer sich dabei durchaus sehen lassen. Der männliche Bundesbürger verbringt in seinem Leben 47 Wochen im Bad, unter der Dusche oder vor dem Spiegel – das ist umgerechnet eine halbe Stunde am Tag. Zum Vergleich: Schwedische Durchschnitts-Kerle bringen es gerade einmal auf 13 Minuten.
Männerkosmetik muss schnell überzeugen
Beim Kauf von Kosmetika gelten Männer als eher schwierige Kunden. Erhebungen des Einzelhandels zeigen, dass Männer im Schnitt nur etwas mehr als eine Minute vor den Regalen mit Pflegeprodukten stehen, mehr Geduld haben sie dafür nicht. Vielleicht setzen Männerkosmetik-Hersteller deswegen auf Produkte mit auffälligem Kanten-Design, Totenköpfen oder Surfbrettern als Bebilderung, und wählen martialische Markennamen wie „Bulldog“, „Man Cave“ oder „Womanizer“.
Trend zur Männerkosmetik vor allem bei Jüngeren
Ein näherer Blick auf das Konsumverhalten bei Pflegeprodukten für Männer zeigt, dass es vor allem jüngere Männer sind, die Kosmetik nutzen. So ist der Anteil der unter 30-Jährigen, die Beauty-Produkte kaufen, seit 1990 von 43 auf 56 Prozent gestiegen. Und für Haarstyling benutzt in dieser Altersgruppe heute jeder zweite Mann Gel oder andere Styling-Produkte, während es 1990 gerade einmal 17 Prozent waren.
Wer in die Geschichte zurückblickt, stellt allerdings fest, dass der Trend zur Männerkosmetik eigentlich alles andere als neu ist. Vor 4000 Jahren galt es bei den alten Ägyptern als Zeichen von Geschmack und gehobenem Status, attraktiv und gepflegt zu wirken. Folglich trugen im Reich der Pharaonen auch Männer als Teil ihrer Morgentoilette ganz selbstverständlich Öle, Salben und Schminke auf.