Was hilft bei Sodbrennen? Wir zeigen dir, welche Symptome auf Sodbrennen hinweisen und was du gegen Sodbrennen tun kannst.
Sodbrennen ist eine echt Volkskrankheit. Rund jeder Fünfte in Deutschland leidet immer wieder unter Refluxbeschwerden, wozu auch Sodbrennen gehört. Ein zu üppiges Abendessen, viel Koffein oder das ein oder andere Gläschen Alkohol zu viel – da kann es bei vielen Menschen in der Brustbein-Gegend brennen.
Bei den meisten Betroffenen, die nur gelegentlich über Sodbrennen klagen und bei denen die Refluxbeschwerden schnell wieder verschwinden, besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Leidest du jedoch länger unter Sodbrennen oder kommen weitere Beschwerden hinzu, solltest du deinen Arzt zu Rate ziehen.
Wir zeigen dir hier, was du gegen gelegentliches Sodbrennen tun kannst und welche einfachen Hausmittel dir bei leichten Refluxbeschwerden helfen können.
Symptome bei Sodbrennen
Der Begriff Sodbrennen ist in aller Munde – aber was bedeutet es eigentlich genau? Und welche Symptome gehen mit Sodbrennen einher?
Von Sodbrennen sprechen wir, wenn du ein drückendes oder brennendes Gefühl unter oder hinter deinem Brustbein verspürst. Oftmals kommt auch etwas Säure mit hoch oder sogar ein Teil der zuvor halbverdauten Speisen.
Das Brennen in der Brustbein-Gegend ist ein Zeichen dafür, dass Magensäure zurück nach oben in deine Speiseröhre fließt (Reflux) und dort deine Schleimhaut reizt. Zusätzlich zum Brennen in der Brustbein-Gegend können noch Symptome wie diese hinzu kommen:
- (saures) Aufstoßen
- Magenschmerzen
- Druckgefühl im Oberbauch
- Heiserkeit
- Übelkeit
- Völlegefühl
Der Rückfluss der Magensäure kann vor allem nach üppigen Mahlzeiten, insbesondere mit süßen, fettigen oder auch sauren Speisen passieren. Ebenso, wenn du dich nach dem Essen zu flach schnell hinlegst, bückst oder Sport machst. Neben einer (zu) üppigen Mahlzeit gibt es aber noch weitere Ursachen, die dich besonders anfällig für Sodbrennen machen können. Dazu zählen neben einer Entzündung der Speiseröhre oder der Magenschleimhaut unter anderem auch ein Reizmagen.
Einige Menschen klagen jedoch auch über Sodbrennen, wenn sie längere Zeit gar nichts gegessen haben und trotzdem nicht hungrig sind. Andere verspüren ein brennendes Gefühl im Brustbeinbereich, wenn Sie viel Stress haben.
Passiert der Rückfluss der Magensäure bei dir nur gelegentlich, musst du dir in der Regel keine Gedanken darüber machen. Leidest du jedoch häufig unter Sodbrennen, kann das ein Hinweis auf eine Rückflusskrankheit sein – in der Fachsprache nennt man es gastroösophageale Refluxkrankheit. In diesem Fall solltest du dich mit deinem Arzt besprechen.
Sodbrennen – was tun?
Bei gelegentlichem Sodbrennen ohne weitere Beschwerden, ist ein Reflux in der Regel harmlos. Dann können dir diese Tipps gegen Sodbrennen helfen:
- Gesunder Lebensstil
Zu üppige, fette oder zuckerhaltige Speisen können zu Sodbrennen führen. Genauso wie Nikotin, Alkohol oder zu viel Koffein. Denn all das erhöht die Menge an Säure und reizt deine Schleimhäute zusätzlich. Um Sodbrennen vorzubeugen, hilft dir ein gesunder Lebensstil. Meide dafür Genussmittel wie Nikotin, Kaffee, Alkohol sowie zu fetthaltige oder große Mahlzeiten. Versuche außerdem immer, deine letzte Mahlzeit mindestens 4 Stunden vor dem Schlafengehen zu dir zu nehmen. Und: Trink lieber stilles Wasser und ungesüßten Tee statt kohlensäurehaltige Getränke – die können dein Sodbrennen sonst verstärken. - Zu enge Kleidung
Trägst du gern eng anliegende Hosen oder Gürtel? Zu enge Kleidung kann bei einigen Menschen Sodbrennen fördern, da sie zusätzlich auf den Magen drückt. Vielleicht geht es dir mit etwas weiteren Klamotten schon viel besser – und bequemer ist es allemal! - Stress
Emotionale Belastungen, Stress oder auch Nervosität begünstigen das Auftreten von Refluxbeschwerden wie Sodbrennen. Mit Sport und Entspannungstechniken – zum Beispiel gezielte Atemübungen, Pausen oder Resilienz-Training – kannst du Sodbrennen vorbeugen. - Übergewicht
Menschen mit Übergewicht leiden besonders häufig an Sodbrennen. Der Grund dafür: Durch das Übergewicht herrscht zusätzlicher Druck auf den Magen. Dadurch kann der Magensaft leichter in die Speiseröhre zurück gedrückt werden. Versuche durch eine Ernährungsumstellung überschüssige Kilos loszuwerden, das hat viele gesundheitliche Vorteile. - Säurebindende Medikamente
Bei akutem Sodbrennen können dir auch Medikamente, wie etwa Säureblocker, kurzfristig Linderung verschaffen. Allerdings bekämpfst du hiermit nicht die Ursache der Refluxbeschwerden sondern lediglich die Symptome. Nach Absetzen der säurebindenden Medikamente kann das Sodbrennen also zurück kommen. Sprich hierzu am besten mit deinem Arzt.
Welche Hausmittel helfen bei Sodbrennen?
Wenn du schmerzhaftes Sodbrennen lindern willst, können dir dabei auch ein paar einfache Hausmittel helfen. Bewährte Sodbrennen-Hausmittel sind unter anderem
- Natron,
- Tee,
- Vollkornprodukte,
- Mandeln oder
- Kaugummi kauen.
Natriumhydrogencarbonat (Natron) ist ein sehr beliebtes Hausmittel gegen Sodbrennen. Das Natron – zum Beispiel aus Backpulver – kann nämlich deine überschüssige Magensäure neutralisieren und so dein Sodbrennen lindern.
Wichtig: Nimm nicht zu viel Natron zu dir, denn das kurbelt gleichzeitig auch die Gasbildung in deinem Magen an. Blähungen können die Folge sein.
Bei Erkrankungen wie Ödemen, Bluthochdruck oder Herzproblemen solltest du von Natron die Finger lassen.
Ein sehr empfehlenswertes Sodbrennen-Hausmittel ist außerdem beruhigender Tee, wie zum Beispiel mit Fenchel, Kümmel oder Kamille. Schwarztee hingegen solltest du wegen des Koffeins bei Sodbrennen lieber meiden. Das gleiche gilt auch für Pfefferminztee – dieser wirkt anregend auf deine Magensäure und ist deswegen bei Sodbrennen nicht zu empfehlen.
Bei Sodbrennen können dir außerdem Vollkornprodukte helfen – zum Beispiel in Form von Brot, Nudeln oder auch Reis. Warum? Vollkornprodukte enthalten viel Stärke, die überschüssige Säure in deinem Magen aufnehmen kann. Dasselbe gilt übrigens auch für Haferflocken. Brot aus Sauerteig hingegen kann dein Sodbrennen noch verstärken. Also, Finger weg!
Isst du gerne Nüsse? Dann greif bei Sodbrennen doppelt zu, allen voran bei Mandeln. Wichtig dabei: gut und langsam kauen! Der Hintergrund: Nüsse und Mandeln können deine Magensäure neutralisieren und dir so bei Refluxbeschwerden helfen.
Auch Kaugummi kauen kann einen positiven Effekt auf deine Refluxbeschwerden haben. Denn durch das Kauen wird dein Speichelfluss angeregt, der gegen die rückfließende Magensäure wirkt.
Refluxbeschwerden in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft leiden Frauen häufig unter Sodbrennen – vor allem gegen Ende der Schwangerschaft. Das kann mehrere Gründe haben. So kann zum Beispiel ein veränderter Hormonspiegel das vermehrte Sodbrennen begünstigen. Zudem drückt die, in der Schwangerschaft wachsende, Gebärmutter zusätzlich auf Darm und Magen. Das kann ebenfalls das Aufsteigen von Magensäure erleichtern. Wenn du schwanger bist und unter Refluxbeschwerden leidest, halte am besten Rücksprache mit deinem Arzt.