Frauen leiden nicht nur an anderen Erkrankungen als Männer, sie können auch andere Krankheitssymptome haben – und das kann gefährlich sein. Helfen kann die Frauenheilkunde.
Frauen und Männer sind unterschiedlich, das zeigt sich auch in Sachen Gesundheit. Es gibt einige gesundheitliche Besonderheiten, die nur Frauen oder Männer betreffen – oder zumindest besonders häufig bei einem Geschlecht auftreten. So sind etwa Menstruation, Schwangerschaft, prämenstruelles Syndrom (PMS) oder Menopause gesundheitliche Themen, die ausschließlich Frauen betreffen.
Aber auch Osteoporose, Endometriose oder die Hauterkrankung Lichen sclerosus, treffen in den meisten Fällen das weibliche Geschlecht. Da ist es auch kein Wunder, dass es einen speziellen Frauenarzt, den Gynäkologen, gibt.
Frauenheilkunde – was ist Gynäkologie?
Reine Frauenkrankheiten betreffen, na klar, die weiblichen Sexual- und Fortpflanzungsorgane. Mit der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung dieser Frauenkrankheiten beschäftigt sich die sogenannte Frauenheilkunde – oder auch Gynäkologie.
Bei Problemen mit dem Zyklus, den weiblichen Geschlechtsorganen oder Harnwegen sowie bei allem rund um Schwangerschaft und Geburt solltest du also zum Frauenarzt deines Vertrauens gehen.
Frauengesundheit – unterschiedliche Symptome erkennen
Es gibt natürlich auch Erkrankungen, an denen Mann und Frau gleichermaßen leiden können. Wichtig zu wissen ist hier jedoch, dass die Symptome derselben Erkrankung bei Frauen anders ausfallen können als bei Männern. Ein Beispiel: der Herzinfarkt.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland – bei Mann und Frau. Dennoch gibt es hier bedeutende Unterschiede. Während die Symptome eines Herzinfarktes bei Männern in den meisten Fällen schnell erkannt werden, sind sie bei Frauen unspezifischer. Ein Engegefühl in der Brust oder ausstrahlende Schmerzen im linken Arm – das trifft in der Regel vorrangig auf Männer zu. Frauen klagen hingegen öfter über auffällige Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel oder auch über Rückenschmerzen.
Das Fatale: Hinter solchen Symptomen vermuten viele Frauen nicht immer sofort einen Herzinfarkt. Wertvolle Zeit bis zur Behandlung kann so verloren gehen. Übrigens: Studien zeigen: Das Risiko für Frauen, einen Herzinfarkt zu erleiden, nimmt nach den Wechseljahren zu.
Frauenkrankheiten – daran leiden vor allem Frauen
Menstruationsbeschwerden
Viele Frauen beklagen psychische und körperliche Beschwerden kurz vor der Regelblutung. Sie werden unter dem Begriff prämenstruelles Syndrom (PMS) zusammengefasst. Sie können von Unterleibkrämpfen bis zu Kopfschmerzen oder Wassereinlagerungen reichen.
Leidest du unter PMS können dir zum Beispiel sanftes Yoga, Entspannungs- und Atemübungen sowie Wärme helfen.
Vaginalpilz
Wenn es im Intimbereich juckt und du einen unangenehmen Ausfluss feststellst, können das Anzeichen für eine vaginale Pilzinfektion sein. Auslöser für diese Frauenkrankheit können zum Beispiel Sex, ein geschwächtes Immunsystem, Stress oder auch eine falsche Intimhygiene sein. Bei einem akuten Vaginalpilz kann dir dein Frauenarzt Zäpfchen, Vaginaltabletten und Salben verschreiben.
Blasenentzündung
Frauen leiden häufiger an einer Blasenentzündung als Männer. Ein Grund für die, auch als Honeymoon-Syndrom bekannte, Infektion ist die kurze weibliche Harnröhre, in die leicht Bakterien gelangen können. Das kann insbesondere beim Sex passieren. Bekommst du schnell eine Blasenentzündung, kann es dir helfen, vor dem Sex ein Glas Wasser zu trinken und nach dem Sex gleich auf Toilette zu gehen. So kannst du die Bakterien in deiner Harnröhre ausspülen.
Anämie
Von Blutarmut – der sogenannten Anämie – sind ebenfalls vor allem Frauen betroffen. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Während der Menstruation oder auch der Geburt verlieren Frauen viel Blut und damit enthaltenes Eisen. Ein Eisenmangel wiederum hat zur Folge, dass dein Körper nicht mehr genug rote Blutkörperchen produzieren kann. Eine Anämie kannst du zum Beispiel an Kopfschmerzen, Schwindel oder starker Müdigkeit erkennen. Achte daher auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eisenanteil, um einer Anämie vorzubeugen.
Osteoporose
Osteoporose kann zwar auch Männer betreffen, Frauen erkranken aber weit häufiger an Knochenschwund – und das vor allem nach den Wechseljahren. Schuld daran ist häufig ein Mangel des weiblichen Hormons Östrogen. Osteoporose kannst du jedoch in den meisten Fällen gut mit der richtigen Ernährung und ausreichend Bewegung vorbeugen. Versorge deinen Körper gut mit Kalzium, Vitamin D und Protein, das stärkt deine Knochenzellen.